Obstanbau in der Pfalz
Grob dargestellt lässt sich die Pfalz in die Vorderpfalz und die Südpfalz einteilen. Obstbaulich liegen hier die wichtigen Gebiete. In der Westpfalz konzentriert sich der Obstanbau eher auf die Mostobstsparte. Vereinzelt gibt es dort aber auch Betriebe mit dem Anbau von Tafelobst.
Produzierte Baumobstarten und Anzahl der Betriebe (alles ca. Angaben):
Obstart | Fläche (ha) | Anzahl Betriebe |
Apfel | 484 | 199 |
Birne | 60 | 136 |
Süßkirsche | 37 | 86 |
Sauerkirsche | 11 | 47 |
Mirabelle, Zwetschen | 161 | 244 |
Die Flächen für Strauchbeerenobst lassen sich schwer schätzen. Demnach werden hier auf ca. 75 ha Rote Johannisbeeren, Himbeeren, Schwarze Johannisbeeren (Frischmarkt/Verarbeitung) und Stachelbeeren angebaut.
Der Erdbeeranbau beträgt ca. 175 ha. Schwerpunktmäßig werden frühe Sorten angebaut, die noch zusätzlich mit Einfach-/Doppelabdeckungen verfrüht werden. Der Anteil von begehbaren Tunneln zur Ernteverführung bei Erdbeeren ist im Vergleich zu Nordbaden verhältnismäßig gering.
Organisiert sind viele Betriebe im Arbeitskreis Erwerbsobstbau Pfalz, der ca. 275 Mitgliedsbetriebe umfasst.
Der Absatz konzentriert sich neben einer starken Direktvermarktung auf den Pfalzmarkt und den VOG Weisenheim. Das Umsatzvolumen der Sparte Obst innerhalb des Pfalzmarkes beträgt ca. 2 Millionen Euro und das der des VOG Weisenheims beträgt ca. 5,5 Millionen Euro.
Innerhalb von Rheinland Pfalz besitzt die Pfalz mit ca. 100 ha Hagelnetzfläche den größten Anteil hiervon. Gründe für die Errichtung von Hagelnetzen sind die häufiger und intensiver werdenden Hagelunwetter.
Das Gebiet der Vorderpfalz mit den Ortschaften Weisenheim/Sand, Laumersheim, Freinsheim, Dirmstein und Erpolzheim stellt das Zentrum des dortigen Obstanbaues dar. Typisch sind die sehr leichten, teilweise auch sandigen Böden. Daraus hat sich in der Vergangenheit ein Anbauzentrum für Steinobst ergeben. Heute sind viele - aber längst nicht alle - Flächen bewässerbar. Das ist ein Grundbaustein für erfolgreichen Obstanbau! Die Vorderpfalzberegnung stellt dazu maßgebliche Wassermengen zur Verfügung.
Die Südpfalz ist gegenüber der Vorderpfalz räumlich etwas großzügiger parzelliert. Unsere Einteilung beginnt in Neustadt und erstreckt sich bis zur französischen Grenze. Die Böden sind hier schwerer. Hier wird der Obstanbau auch oft mit Weinbau/Brennerei kombiniert. In der Südpfalz gibt es weniger Betriebe, die Obstbau betreiben, dafür bewirtschaften diese aber größere Flächeneinheiten. Der Anbauschwerpunkt liegt im Kernobstanbau. Äpfel werden als Tafelware produziert und Birnen – vornehmlich der Sorte Williams – werden für die Brennerei produziert. Im Bereich Schweighofen werden traditionell viele Mirabellen produziert, die wiederum für die Brennerei verwendet werden. Bewässert wird hier hautsächlich über eigene Brunnen.